Chronik
Von 1945 bis heute – chronologisch
Datum | Ereignis |
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1945 | Beendigung der Geschichte des Hohenzollern-Gymnasiums durch die Zerstörung des Schulgebäudes Demokratische Schulreform: Völlig neue Entwicklung auf dem Gebiet des höheren Schulwesens Entwicklung der Erweiterten Oberschule Carl Friedrich Gauß |
1.9.1947 |
Mit der Bildung der ersten 9. Klasse beginnt die Geschichte der Erweiterten Oberschule Schwedt. Direktor: Otto Borriss |
11.10.1948 | Abschluß des Wiederaufbaus des Gebäudes der ehemaligen Mädchenschule |
18.2.1949 |
Errichtung eines Internats Ausweitung des Einzugsbereiches auf die Umgebung von Schwedt |
1951 |
Ablegung des ersten Abiturs. Zum Abiturjahrgang gehören: Edelgarde Seifert, Gerda Drescher, Marianne Flöter, Günther Ballentin, Friedrich-Karl Grütte, Johannes Kornow, Horst Standtke, Jürgen Schulz, Hans-Joachim Schwan |
5.6. - 7.6.1954 | Der FDJ-Schulchor nimmt erfolgreich am II. Deutschlandtreffen in Berlin teil. |
1959 | Die Abiturausbildung übernimmt vorübergehend die Einstein-Oberschule in Angermünde. |
1.9.1960 | Großer Aufschwung des Bildungswesens |
1961 - 1969 |
Den jetzigen polytechnischen Charakter der Schule entsprechend, wird die Ablegung des Abiturs mit dem Erwerb der Qualifikation des Facharbeiters verbunden. Es werden folgende Berufsgruppen ausgebildet: Schlosser, Elektriker, Papiermacher, Laboranten, Betonbauer, Maurer, Facharbeiter für Landwirtschaft, Köche. |
16. - 19.5.1964 | Teilnahme des Schulchors am III. Deutschlandtreffen in Berlin. |
1.9.1964 | Durch die Erweiterung des Einzugsgebietes der Schule wird eine weitere 9. Klasse erforderlich. Seitdem arbeitet die Oberschule zweizügig. |
1.9.1965 | Aufnahme von 60 Schülern in die 9. Klasse. Die EOS arbeitet nunmehr dreizügig. |
1.12.1965 |
Abschluß eines Patenschaftsvertrages mit dem wissenschaftlichen Bereich des damaligen Erdölverarbeitungswerkes Schwedt Das Grundprinzip der sozialistischen Schule: „Verbindung von Schule und Leben“ erhält dadurch eine neue Dimension. |
30.4.1966 | Feierliche Namensverleihung, die EOS trägt ab jetzt den verpflichtenden Namen „Carl Friedrich Gauß“. |
12.6.1967 | Verleihung des Titels „Kollektiv der sozialistischen Arbeit“ an das Lehrerkollektiv. |
1.9.1972 | Umzug der Schule aus dem Gebäude der ehemaligen Bürger-Mädchenschule in ein neues Schulgebäude in WK 7. |
8.1973 | Eine FDJ-Delegation der Schule von 100 Delegierten nimmt an den X. Weltfestspielen der Jugend und Studenten teil. |
6.10.1973 | Aufnahme der Patenschaftsbeziehung zwischen der Carl-Friedrich-Gauß- Schule und dem Allgemeinbildenden Lyzeum „Helden von Siekierki“ in Chojna. |
8.1980 | Umzug der Schule in das ehemalige Gebäude der Philipp-Müller-Schule. |
1.9.1983 | Direktübergang der Schüler der Klassenstufe 10 in die EOS auf der Grundlage des im Jahre 1965 beschlossenen Schulgesetzes. Die Struktur der C.-F.-Gauß-Schule wird jetzt ausgewiesen durch vier 11. Klassen und vier 12. Klassen. |
12.6.1986 | Auszeichnung des Lehrerkollektivs mit der „Dr.-Theodor-Neubauer-Medaille“ in Silber. |
9.11.1989 |
Fall der Mauer |
3.10.1990 |
Wiedervereinigung Deutschlands Entwicklungen von Beziehungen zwischen dem Freiherr-vom-Stein-Gymnasium in Leverkusen und dem Gymnasium I in Schwedt. |
1991 |
Umstrukturierung der EOS zum Gymnasium I Schüler gehen für ein Jahr nach Amerika. |
17.10.1991 |
Verleihung des Schulnamens „Carl-Friedrich-Gauß-Gymnasium“ |
1992/93 |
Der letzte Jahrgang, der das Abitur nach der 12. Klasse ablegen kann. |
1994/95 |
Der erste Jahrgang, der die 13. Klasse absolviert hat. |
1998 |
Einweihung des Schulanbaus Der erste Abiturjahrgang, der das Gymnasium von der 7. bis 13. Klasse durchlaufen hat, verlässt die Schule. Das Fach LER – Lebensgestaltung, Ethik und Religion – wird erstmalig bei uns in den 7. Klassen unterrichtet. |
1924 Wiedereröffnung / 1925 Neues Reformrealgymnasium
1924 wurden die unterste Klasse der höheren Töchterschule wiedereröffnet. Da die schulpolitische Lage in Schwedt ungeklärt war, stand das Schuljahr 1924/25 im Zeichen großer Unruhe und Unsicherheit. Per Ministerialerlaß vom 14. 04. 1925 wurde der weitere Abbau der Oberstufe gestoppt und die endgültige Umwandlung der Schule in ein Reformrealgymnasium bestimmt.
Die Aufgaben des neuen Reformrealgymnasiums bestanden darin, die naturwissenschaftlichen Fächer zu fördern, um somit den gestiegenen Anforderungen auf wissenschaftlich-technischem Gebiet gerecht zu werden. Schwierigkeiten dabei entstanden durch die Gebäudefrage. Durch Umbauten und Umzüge der Schule standen 1932 ein großer Zeichensaal, ein kombinierter Physik- und Chemieraum, ein Biologieraum und mehrere Vorbereitungsräume zur Verfügung.
Die 1919 gegründete gymnasiale Ruderiege konnte 1930 ein eigenes Bootshaus in Besitz nehmen. Drei Boote standen nunmehr zur Verfügung. Die Leistungen der Schule auf sportlichem Gebiet wurden betrachtlich gesteigert, da viele Schüler Mitglieder in verschiedenen Turn- und Sportvereinen waren.
In den folgenden Jahren wurde das Inventar ergänzt, und Sammlungen und Büchereien konnten vervollständigt werden. Die Aula wurde neu eingerichtet, ein Bechsteinflügel erworben und der Schule ein Sportplatz im Park „Heinrichslust“ zur Verfügung gestellt.
1933 wurde der Name der Schule in „Hohenzollernschule (Reformrealgymnasium)“ geändert. Das Bildungsprivileg für die herrschende Klasse blieb weiterhin bestehen. Das Schulgeld betrug 20 Mark pro Monat, nur für besonders begabte Arbeiterkinder zahlte es der Staat. Der Machtantritt des Faschismus machte natürlich um das Reformrealgymnasium Schwedt keinen Bogen. Mehr und mehr wurden bürgerlich humanistische Prinzipien abgelöst und durch die faschistische Ideologie in Gestalt des Antikommunismus und der Rassentheorie ersetzt. Auf dieser Grundlage erfolgte auch der Ausschluß der jüdischen Schüler. Jüngere Gymnasiallehrer, die dem Faschismus ergeben waren, wurden eingestellt. Das Erziehungsziel: „Hart wie Kruppstahl, zäh wie Leder, schnell wie Windhunde“ fand somit auch im Schwedter Gymnasium eine feste Resonanz. Wiederum wurden Lehrer und sehr viele Schüler eingezogen, und es fanden Notreifeprüfungen statt. Vom letzten Abiturlehrgang legten nur noch 4 Schüler, darunter 3 Mädchen, das Abitur ab. Die Gymnasiasten der älteren Klassenstufen wurden in die Fliegerwarnung der Stadt Schwedt einbezogen. Der Krieg forderte auch unter den Schülern viele Opfer, die genauen Zahlen sind nie erfaßt worden.
Am 20. 04. 1945 ist das Gebäude des Schwedter Gymnasiums zerstört worden, mit allen Akten und Schulunterlagen. Deshalb können keine weiteren Angaben zum Schulwesen vor ’45 gemacht werden . Mit der Zerstörung des Schulgebäudes wurde die Geschichte des Hohenzollern-Gymnasiums beendet.
1884 Vollgymnasium / 1922 Reformrealgymnasium
Die Schwedter Bürgerschaft setzte sich für die Prima-Stufe ein, jedoch der Kultusminister hielt dies für überflüssig. Auch die Zeitungen befaßten sich mit diesem Thema. Es überwog die Meinung, daß eine solche Stufe von Nöten sei. Daraufhin gelang es dem Kammerherrn von Risselmann, die Mehrheit der Abgeordneten auf seine Seite zu ziehen. Somit gab der Kultusminister seinen Widerstand auf. In dem Erlaß vom 12. 10. 1883 genehmigte er „ausnahmsweise“ und „auf Grund besonderer lokaler Verhältnisse der Stadt Schwedt“ den Ausbau der Prima. Durch das Aufsetzen der Prima Ostern 1884 entstand ein Vollgymnasium, welches humanistisch wirkte.
Weil 1885 die Turnhalle zur Verfügung stand, konnte der Turnunterricht endlich den Anforderungen entsprechend durchgeführt werden. Am 27. 03. 1886 bestanden 2 Oberprimaner die ersten Reifeprüfungen. Die Anstalt wurde im gleichen Jahr durch den Minister anerkannt. Kaiser Wilhelm II legte der Anstalt die Bezeichnung „Hohenzollern Gymnasium“ bei. Von nun an nahm das Gymnasium eine recht positive Entwicklung. 1893 zum Beispiel besuchten schon 190 Schüler diese Schule. Es wurden unterrichtet: Religion, Deutsch, Latein, Griechisch, Französisch, Hebräisch, Geschichte/Geographie, Rechnen/Mathematik, Naturkundebeschreibung, Physik, Zeichnen, Singen, Turnen, (in den Vorklassen) Schreiben.
Das humanistische Hohenzollern Gymnasium hatte seinen Charakter als Handelsschule aber weiterhin beibehalten. Lediglich 3,3 % der Kinder kamen aus Arbeiterfamilien. 1908 wurde die Vorschule des Gymnasiums aufgehoben, da die Schülerzahl hier immer weiter zurückgegangen war.
Der Ausbruch des Ersten Weltkrieges ging nicht spurlos am Hohenzollern Gymnasium vorüber. Drei Lehrer und etwas später auch der Direktor wurden sofort einberufen. Alle Primaner unterzogen sich sofort der Notreifeprüfung, danach meldeten sie sich als Kriegsfreiwillige (wie auch einige Sekundaner). Deshalb schrumpfte die Schülerzahl auf 89. Alle nicht wehrfähigen Schüler wurden „zum Dienst an der Volksgemeinschaft und zum Opfersinn erzogen“, das heißt, sie wurden durch ältere Unteroffiziere militärisch vorgebildet; außerdem beteiligten sich Lehrer wie Schüler an der Werbung für Kriegsanleihen und an Geldsammlungen. Zum Gedächtnis an die Gefallenen wurde eine Gedenktafel in der Aula enthüllt.
Nach dem Krieg war die Zukunft der Schule nicht mehr gesichert. Teilweise wurde sogar erwogen, das Gymnasium wegen finanzieller Notlage der Stadt zu schließen. In dieser Situation wurde die Umwandlung in ein Reformrealgymnasium beantragt. Nach langem Hin und Her wurde der Antrag bestätigt, und konnte gleichzeitig mit der höheren Töchterschule zusammengefaßt werden. 1922 wurde in gemischten Klassen unterrichtet. Ab Ostern 1924 wurde die Oberstufe abgebaut, da sie nicht sehr stark besucht wurde. Elternbeirat und Magistrat versuchten, dies zu verhindern.
1876 Progymnasium
Der Gedanke an die Schaffung eines humanistischen Gymnasiums kam nicht mehr zur Ruhe. Eine wesentliche Voraussetzung dafür war zum Beispiel der Bau eines neuen Schulhauses, welches 1875/76 entstand.
Dieses Gebäude, das als eine Errungenschaft ersten Ranges angesehen wurde, ist am 9.10.1876 eingeweiht worden. In dieses Gebäude wurde ein Progymnasium an Stelle eines vollständigen Gymnasiums eingerichtet.
1877 wurde sowohl in der Quarta, Ober- und Unterquinta und der Sexta nach Normalplan für die Gymnasien unterrichtet. Durch einen Ministerialerlaß wurde die Schule 1883 zum vollberechtigten Progymnasium erklärt.
1842 Standesschule
Die Schwedter Bürgerschaft wollte die Unterteilung in Standesklassen. Somit wurde die höhere Bürgerschule bewußt als Standesschule bezeichnet und trat 1842 ins Leben. Da es an Geld für Lehrkräfte fehlte, stand der Schwedter Magistrat vor der Entscheidung, die höhere Schule gänzlich abzubauen oder ein Progymnasium zu schaffen. Weil die Leistungen dieser Schule nicht ausreichend waren und die Schülerzahl stark zurückging, erfolgte Ostern 1867 eine
Reorganisation. Die Regierung forderte entweder ein vollständiges Progymnasium oder eine höhere Bürgerschule bzw. eine sogenannte Mittelschule.
Nach einer Revision ging man jedoch 1967 an die Errichtung einer Realschule. Der Weg der Schüler sollte in dieser Schule mehr auf praktische Berufsweisen als auf gelehrte Berufe gelenkt werden.
1811 Schwedter Stadtschule
Bis zum Jahre 1811 gab es in Schwedt drei für sich bestehende Schulen, das waren die lutherische, deutsch-reformierte und französisch-reformierte Schule.
Im Jahre 1811 wurden sie zu einer Schwedter Stadtschule vereinigt. Allerdings war die Schule bis 1838 räumlich getrennt und wurde dann in einem neuerworbenen Haus untergebracht. Von nun an wurde sie in eine höhere- und eine niedere Bürgerschule geteilt. Die höhere Bürgerschule unterteilte sich in die 5-klassige Knabenschule und die 4-klassige Töchterschule, wobei die niedrige Bürgerschule (auch Kleinschule genannt) aus 3 Klassen bestand. Hier liegen die Wurzeln des späteren Schwedter Gymnasiums.